Oma Nielsen wohnt in einem kleinen Haus mit großem Grundstück etwas außerhalb eines kleinen Dorfes. Direkte Nachbarn hat sie nicht, sie wohnt ganz alleine in dem großen Bauernhaus und kümmert sich sowohl um das große Grundstück, das Feld, als auch die Tiere, obwohl sie bereits 74 Jahre alt ist. Bei dem Bauernhaus hat es sich um ihr Elternhaus gehandelt, welches sie eigentlich irgendwann an ihren einzigen Sohn hat vererben wollen, doch leider ist dieser vor fünf Jahren an einem Schlaganfall gestorben. Da sie neben ihrem Sohn inzwischen auch ihren Mann und ihre beiden älteren Brüder hat beerdigen müssen, gibt es außer ihr niemanden mehr, der auf dem Hof lebt. Aus diesem Grund freut sich Oma Nielsen sehr darüber, dass ihre beiden Enkelinnen, zu denen sie in letzter Zeit nur telefonischen Kontakt gehalten hat - das letzte Mal sind die beiden Mädchen vor vier Jahren bei ihr zu Besuch gewesen. Da sich neben ihren Enkelinnen auch entfernte Verwandte mit Familie angekündigt haben, wird sie diesen Sommer vermutlich sehr viel Leben in ihrem Haus haben. Zum Glück ist in dem Bauernhaus, in welchem einige Räume als Gästezimmer ausgebaut worden sind, genug Platz, um ihre Besucher unterbringen zu können.
Auch wenn sie am liebsten allein zu Hause geblieben wären, freuen sich Tanja und Tina dennoch darauf, ihre Oma nach der langen Zeit einmal wieder zu sehen. Zwar gibt es dort keinen Handyempfang und auch kein Internet, weshalb sie die vier Wochen lang von allen sozialen Medien und auch von ihren Freunden abgeschnitten sein werden, diesen Nachteil nehmen die beiden jedoch in Kauf. Zum einen geht es ja darum, ihre alleinlebende Oma, von der sie nicht wissen, wie lange diese noch gesund sein wird, mal wieder zu besuchen, zum anderen haben sie aufgrund der im Ort kursierenden Gerüchte recht große Abneigung gegen den Gedanken, vier Wochen im Anwesen der Familie Schneider zu verbringen. Da Oma Nielsen etwa 200 km entfernt und ziemlich abgelegen abseits aller öffentlicher Verkehrsmittel wohnt, stellt sich jedoch die Frage, wie sie dorthin kommen sollen. Die einzige Möglichkeit ist, mit dem Zug bis in die nächstgrößere Stadt zu fahren. Am Bahnhof wird sie Oma Nielsen dann abholen kommen, so hat es ihre Mutter bereits ausgemacht. Trotz ihres hohen Alters fährt Oma Nielsen nämlich immer noch Auto, ohne ihren VW Golf würde sie ja auch nicht einmal zum Einkaufen kommen.
So packen die Mädchen ihre Sachen und nutzen die verbleibende Zeit - ihnen bleibt nur noch ein Wochenende, da sie am kommenden Montag schon aufbrechen werden - um sich von ihren Freunden zu verabschieden, von denen einige mit ihren Eltern auch wegfahren.
Montag früh um 5 Uhr ist es dann Zeit aufzubrechen. Antje fährt ihre beiden Töchter noch zum Bahnhof und begleitet sie zum richtigen Bahnsteig. Auch wenn die beiden Mädchen durchaus in der Lage gewesen wären, selbstständig in den richtigen Zug einzusteigen und Antje dies eigentlich auch weiß, kann sie das Bedürfnis, sie bis zuletzt zu begleiten, dennoch nicht ablegen. Als der Zug einfährt, umarmt sie ihre beiden Mädchen noch einmal und wünscht ihnen einen schönen Sommer. Nachdem die Mädchen in den Zug eingestiegen sind und dieser abgefahren ist, geht Antje wieder zu ihrem Auto und macht sich auf den Weg zu ihrem Kongress.
Kommen Tanja und Tina ohne Zwischenfälle bei Oma Nielsen an oder passiert unterwegs etwas Unerwartetes?